Buchsbaumzünsler: Was sonst? Teil 4

Aufgrund der steigenden Temperaturen und der Witterungsbedingungen (verstärkter Sonnenschein und Regenschauer) ist die Bekämpfung im Jahresverlauf immer schwieriger.

Wichtig und erfolgversprechend wäre eine möglichst frühe Bekämpfung. Aber wie kann man den richtigen Zeitpunkt finden?

Mit Hilfe einer Pheromonfalle, die die männlichen Schmetterlinge anlockt, kann man die Zunahme des Falterfluges bestimmen. Entsprechend kann man dann bezüglich der Lebensweise handeln.

Grundsätzlich gibt es die biologische und chemische Schädlingsbekämpfung.

Biologisch wäre es am Einfachsten, die befallenen Pflanzen mit einem Gemisch aus Sonnenblumenöl oder Rapsöl und Wasser tropfnass zu spritzen. Vermischt sich das Öl nicht mit dem Wasser, helfen ein paar Tropfen Spülmittel. Wichtig ist hierbei das durchdringende Besprühen.

Nematoden (Steinerma carpocapsae mit Netz- und Quellmittel), die man auch bei der Bekämpfung des Dickmaulrüsslers einsetzt, können auch nach mehrmaliger Behandlung zum Erfolg führen.

Bei schwachem Befall kann auch der Einsatz eines Hochdruckreinigers hilfreich sein. Dies ist jedoch meiner Ansicht nach in einer Gartenpflanzung etwas schwierig.
Vom Einsatz mit Heißwasserdampf kann ich nur abraten, da dadurch auch dass Zellgewebe der Blätter geschädigt wird und somit die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht wird.

Es gibt auch ein Präparat z.B. Xentari Raupenfrei, welches über Bakterien (Bacillus thuringiensis) die Raupen tötet. Auch diese Behandlung muss wiederholt werden und ist dem Lebenszyklus des Zünslers anzupassen.

Spruzit ist ein Insektizid auf Rapsölbasis versetzt mit einem Naturpyrethrum, welches auch die Larven und Eier zerstört.

Niemölpräparate wie Bayer-Bio-Schädlingsfrei Neem wirken auch gegen den Buchsbaumzünsler. Niemöl wird auch in Asien von den Landwirten zur Bekämpfung eingesetzt.

Bei all diesen Mitteln ist darauf zu achten, dass die Behandlung abends und nicht bei direkter Sonneneinstrahlung durchgeführt wird. Die Temperatur sollte bei der Behandlung nicht über 25°C liegen und nur bei mehrtägiger Trockenheit sollte eine Behandlung erfolgen.

Auch wenn all diese Mittel als ‚Nicht Bienengefährlich‘ und Nützlingsschonend deklariert werden, so sind sie außer Zweifel – wenn auch nicht nachhaltig – giftig! Sie töten nicht nur den Buchsbaumzünsler, sondern auch andere Raupen und Insekten.
Bitte setzen Sie auch diese Mittel mit der nötigen Vorsicht ein.

Nach der Behandlung sollte der Buchs, um neu auszutreiben zu können, der Witterung entsprechend stark zurückgeschnitten und gewässert werden.