Der ´Regengarten´
Einfach beschrieben stellt der Regengarten ein Staudenbeet in einer Sickermulde dar.
Hierfür ist eine Mulde von 10 bis 15 cm ausreichend. Die Fläche sollte ca. 20 – 30 Prozent der abzuleitenden Oberfläche betragen.
Der Oberboden muss in den oberen 30 cm wasserdurchlässig und nicht verdichtet sein.
Als Staudenbeet angelegt, bleibt der Boden lockerer, belebter und durchlässiger als eine Sickermulde mit Rasenfläche. Das Wasser sollte in einem Zeitraum von zwei Tagen versickern.
Das Beet schafft, richtig angelegt, notwendigen Natur- Rückzugs- und Nahrungsraum für Insekten, Reptilien und Vögel.
Dem Regengarten sind gestalterisch keine Grenzen gesetzt:
So kann er mit Totholz, Steinhügel oder Sandfläche für Schmetterlinge kombiniert werden.
Das Wasser wird oberflächig eingeleitet, so dass es keine Verstopfung durch Blätter oder Frost im Winter geben kann.
Ein weiterer Effekt bei dieser Versickerung ist die dauerhafte Bindung von Feinstaub im Boden. Das Wasser kann so gefiltert dem Grundwasser zugeführt werden.
Ein Überlauf bzw. Ablauf, welcher tiefer als der Einlauf liegt, sollte trotzdem eingeplant werden. Ein deutlicher Abstand zum Gebäude muss aufgrund des Mauerschutzes eingehalten werden.

Ob ein sonniger Platz oder der nördliche, schattige Teil des Gartens, spielt nur bei der Pflanzenauswahl eine Rolle.
Wichtig bei dieser Auswahl sind Stauden und Gehölze, die Trockenheit aufgrund des durchlässigen Boden-substrates und kurzzeitige Flutungdurch das eingeleitete Oberflächen-wasser vertragen.

Als Gehölze eignen sich Wildrosen, verschiedene Hartriegelsorten oderder etwas außergewöhnliche Mönchspfeffer.
Das Beet kann je nach Lage entsprechend bepflanzt werden. Als Hintergrund oder Mittelpunkt werden höhere Solitärpflanzen wie z.B. Chinaschilf und am Rand trockenheitsliebende Polsterstauden verwendet.
Hier nun eine kleine Auswahl für Solitärpflanzen:
Chinaschilf, Waldsegge und Pfeifengras aus dem Bereich der Gräser.
Iris in Sorten, Sonnenhut, Astern, Schafgarbe, Eisenhut, Silberkerzen, Kreuzkraut oder Schaublatt als Blickfang.
Sonnenröschchen Katzenminze Funkie Morgensternsegge Storchenschnabel
Begleitet und umpflanzt werden diese Gerüstbildner mit niedrigeren Sorten der oben genannten Stauden sowie zusätzlich mit Funkien, Glockenblumen und Storchenschnabel.
Für den Randbereich wählen wir trockenheitsliebende Bodendecker wie die verschiedenen Mauerpfefferarten, Polsterphlox, Steinkraut und Blau-kissen, um nur einige zu nennen. Niedrige Gräser, wie die verschiedenen Seggen und Schwingel können das Angebot noch ergänzen.
Für das neue Gartenjahr 2022 wünsche ich Ihnen weiterhin viel Glück, Gesundheit, Zufriedenheit und viel Freude beim Gärtnern