Erdbeeren, so süß wie der nächste Sommer

Der würzig-süße Geschmack der kleinen Walderdbeere gehört für viele von uns zu unvergesslichen Kindheitserinnerungen. Jedoch ist die Enttäuschung groß, wenn wir in die rote Pracht aus dem Discounter beißen, die ganzjährig angeboten wird. Das Fruchtfleisch schmeckt fast nur noch nach Wasser. Das Aroma fällt bei diesen Früchten leider den Transportproblemen zum Opfer, aufgrund welcher die Früchte halb-reif geerntet werden müssen.

Walderdbeeren
Walderdbeeren

Im eigenen Garten können sie das unvergessliche Erdbeeraroma leicht wiedergewinnen. Sollten Sie noch kein Erdbeerbeet haben, dann ist es höchste Zeit eines zu schaffen.

Günstige Vorkulturen für Erdbeeren sind Bohnen oder Kartoffeln, die gare Erde hinterlassen. Das Beet sollte rechtzeitig mit Kompost und organischem Dünger vorbereitet werden. So eignen sich hierfür gut verrotteter Rindermist, Hornspäne oder getrockneter Rinderdung.

Die beste Pflanzzeit für Erdbeeren liegt im August bis September.

Je früher gepflanzt wird, umso reicher fällt die Ernte im ersten Jahr aus. Bei
der „Platzwahl“ ist darauf zu achten, dass ein sonniger und geschützter Standort sondiert wird. Der Boden sollte zum Zeitpunkt der Pflanzung humusreich, locker, feucht und leicht sauer sein. Bei der Erstpflanzung von Erdbeeren sollte man auf gute Züchtungen, bzw. Sortenauswahl achten. Später kann eine Vermehrung an Hand von Ablegern, die sich im Laufe der Zeit bilden, erfolgen.

Falls Sie nun Appetit bekommen haben, dann ist ab August die beste Zeit ihren Gaumenfreuden nachzuhelfen!

Der Apfelwickler – Schädling im Obstbau

Nachfolgend möchte ich ihnen den Apfelwickler (der Wurm im Apfel) als den bedeutendsten Schädling im Apfelanbau vorstellen. Die massive Schädigung wird vor allem durch mehrere Generationen im Jahr herbeigeführt.

Der braun-graue Falter mit kupfer-farbenem Fleck am Ende der Flügel wird bis zu 2 cm groß und ist in der Dämmerung unter 20° C aktiv.

Die Raupe entwickelt sich von einer 2mm großen weißen Made bis zum letzten Entwicklungsstadium zu einer ca. 2cm beigen Raupe mit schwarzen Kopf.

Apfel mit Bohrung
Apfel mit Bohrung

Erkennbar ist der Schaden durch eine winzige Bohrung an der Außenseite. Befallene Früchte werden meist im Juni mit dem Junifruchtfall abgeworfen.

Apfel mit Verunreinigung
Apfel mit Verunreinigung

Die hinterlassenen Verunreinigungen (sogenannte Kothäufchen) sind von außen sichtbar. Bei geringer Verunreinigung sind die Früchte durch das Ausschneiden der befallenen Stellen verwertbar und beeinträchtigen auch nicht den Geschmack.

Ende April findet die Verpuppung unter der Borke in einem Gespinst statt und ab Mitte Mai schlüpfen die ersten Falter.  Je nach Witterung kommt es meist zu zwei Generationen im Jahr, wobei sich die erste Generation durch den
Fruchtfall im Juni nicht so schädigend auf die Ernte auswirkt. Im Mai legen die Weibchen 20 – 80 Eier (ovale, glänzende Schildchen) an den jungen Früchten ab. Diese können sich
allerdings unter 10°C nicht weiter-entwickeln.

Durch Temperaturschwankungen verschieben sich die unterschiedlichen Entwicklungsstadien, was zu weiteren Problemen bei der Bekämpfung führt.

Apfel - Fraßgang zum Kerngehäuse
Apfel – Fraßgang zum Kerngehäuse

Nach nur zwei Wochen schlüpfen die Raupen, welche sich von der Apfelschale über das Fruchtfleisch in einem spiralförmigen Gang zum Kerngehäuse durchfressen.

Nach drei bis vier Wochen verlassen die Raupen die Frucht und kriechen zum Stamm zurück. Die Verpuppung geschieht nicht wie bei der Kirschfruchtfliege im Boden, sondern unter der Borke.

Apfel - Verunreinigung innen
Apfel – Verunreinigung innen

Eine Bekämpfung wie beim Frostspanner mit Hilfe eines Leimringes ist hier auch nicht möglich.

Vorbeugend sollte man von Januar bis April die Stämme auf verpuppte Apfelwicklerlarven untersuchen. Die Borke kann mit einer harten Bürste
oder mit einem Rindenschaber behandelt werden. (Vorschicht vor Verletzung der Rinde). Ab Mitte / Ende Juni kann man einen 10 bis 20 cm breiten Fanggürtel aus Wellpappe mit Draht um den Stamm wickeln. Die Raupen der ersten Generation verpuppen sich in den Fanggürteln und können nach regelmäßiger Kontrolle entsorgt werden. Ab Ende September sollten diese entfernt werden.

Mit handelsüblichen Pheromonfallen kann die erste Generation der Apfelwicklermännchen z.T. reduziert werden, wodurch nicht mehr so viele Weibchen befruchtet werden können. Dies dient jedoch in erster Linie zum Erkennen des Befalldruckes und des Flughöhepunktes. Aufgrund der vorher beschriebenen Zeitspannen können die entsprechenden Entwicklungsstadien bestimmt werden.

Im Hausgarten sind keine chemischen Bekämpfungsmittel zugelassen!

Es gibt aber biologische Spritzmittel, wie z.B. Madex. Dies wirkt als natürlicher Krankheitserreger speziell beim Apfelwickler. Die Larven sterben innerhalb von wenigen Tagen ab. Die Behandlung ist allerdings nicht unproblematisch, da die Larve den Wirkstoff beim Schlüpfen aufnehmen muss. Es sind drei bis vier Behandlungen erforderlich.

Als natürliches Spritzmittel gilt auch der Einsatz einer Wermut-Jauche (Verwirrung durch Duftveränderung). Durch deren Einsatz können aber auch Nützlinge getötet werden.

Der Einsatz von Nematoden (Steinernema) gegen Apfelwickler ist in einem Spritzverfahren zur Bekämpfung hinter der Borke möglich. Der Einsatzzeitraum liegt dabei im Zeitraum von August bis Oktober ab 12°C.

Das Abpflücken befallener Früchte incl. Wurm führt dauerhaft zur Reduzierung des Befalles!

Das Frühjahr beginnt

Wieder einmal in Folge von mehreren Jahren ist ein Winter überstanden, der im gärtnerischen Sinne keiner war. Schnee sowie starken bzw. Dauerfrost gab es in unserer Region nicht. Anstelle von Schnee gab es aber auch zu wenig Regen. Die Grundwasserstände konnten dieses Jahr wieder nicht gefüllt werden. Dadurch fehlt den Bäumen im Frühsommer die Grundlage durch das aufsteigende Kapillarwasser.

Für den Austrieb ist die Bodenfeuchte ausreichend, doch aufgrund des frühzeitigen Austriebes, der größeren Verdunstung – bedingt durch die milden Temperaturen – und der Winde fehlt den unteren und oberen Schichten die Wasserkapazität. Bei mangelnden Niederschlägen und hohen Temperaturen im Frühjahr führt dies zu weiteren Stressfaktoren für unsere Gehölze. Diese wiederkehrenden Stresssituationen machen unsere Bäume nicht nur im Wald sondern auch im Kulturbereich für Schädlinge anfälliger. Im Garten treten zusätzlich noch neue Probleme und Schädlinge auf.

Wichtiges auf einen Blick…

Die Rasenflächen sind im Vergleich stärker verfilzt und stärker mit Moos durchzogen, als bei starkem Frost und Schnee, was Pilzkrankheiten wie z.B. die Rotspitzigkeit auch in den Wintermonaten gedeihen ließ.

Viele Gärten sind in der Grasnarbe von Wühlmausgängen durchzogen und aufgewühlt, da es fast keinen gefrorenen Boden gab. Auch die Vermehrung dieser Tierart wird aufgrund der milden Temperaturen verstärkt zunehmen. Abhilfe verschafft hier ein leeres Marmeladeglas, das man mit einem Lappen füllt, der in Terpentinersatz getränkt wurde. Das Glas wird mit einem durchlöcherten Deckel verschlossen und umgekehrt in den Wühlmausgang gesteckt. Der Geruch vertreibt die Wühlmäuse und durch den Einsatz des Lappens im Glas kann der Einsatzort immer wieder gewechselt werden. Mit dieser Methode können die Mäuse wirksam aus dem Garten vertrieben werden.

Der frühzeitige Austrieb der Obstgehölze und Beerensträucher wird unter Umständen zu einer stärkeren Spätfrostgefährdung führen. Dies ist allerdings auch arten- und sortenbedingt, je nach Blütezeit.

Auch sind bereits angesetzte Früchte robuster als die Blüte.

Die Vogelfütterung sollte vor allem durch die frühe Brut nicht vernach-lässigt werden. Der Speisentisch ist für die Vögel noch nicht so reichlich gedeckt wie später im Frühjahr. Auch für die Schädlingsbekämpfung könnte eine stärkere Vogelpopulation zum Frühsommer von Vorteil sein.

Rosen – Teil 6

Eine Rose sollte möglichst sonnig, gut belüftet und auf fruchtbarem, wasserdurchlässigem Boden stehen. Eine zweimalige Düngung mit Kompost ist ausreichend. Zu starke Stickstoffdüngung führt zu starkem Wuchs und Krankheitsanfälligkeit.

Bitte achten Sie beim Pflanzen darauf, dass die Veredlungsstelle ca. 5 cm unter der Beetoberfläche liegt!