Das Frühjahr beginnt

Wieder einmal in Folge von mehreren Jahren ist ein Winter überstanden, der im gärtnerischen Sinne keiner war. Schnee sowie starken bzw. Dauerfrost gab es in unserer Region nicht. Anstelle von Schnee gab es aber auch zu wenig Regen. Die Grundwasserstände konnten dieses Jahr wieder nicht gefüllt werden. Dadurch fehlt den Bäumen im Frühsommer die Grundlage durch das aufsteigende Kapillarwasser.

Für den Austrieb ist die Bodenfeuchte ausreichend, doch aufgrund des frühzeitigen Austriebes, der größeren Verdunstung – bedingt durch die milden Temperaturen – und der Winde fehlt den unteren und oberen Schichten die Wasserkapazität. Bei mangelnden Niederschlägen und hohen Temperaturen im Frühjahr führt dies zu weiteren Stressfaktoren für unsere Gehölze. Diese wiederkehrenden Stresssituationen machen unsere Bäume nicht nur im Wald sondern auch im Kulturbereich für Schädlinge anfälliger. Im Garten treten zusätzlich noch neue Probleme und Schädlinge auf.

Wichtiges auf einen Blick…

Die Rasenflächen sind im Vergleich stärker verfilzt und stärker mit Moos durchzogen, als bei starkem Frost und Schnee, was Pilzkrankheiten wie z.B. die Rotspitzigkeit auch in den Wintermonaten gedeihen ließ.

Viele Gärten sind in der Grasnarbe von Wühlmausgängen durchzogen und aufgewühlt, da es fast keinen gefrorenen Boden gab. Auch die Vermehrung dieser Tierart wird aufgrund der milden Temperaturen verstärkt zunehmen. Abhilfe verschafft hier ein leeres Marmeladeglas, das man mit einem Lappen füllt, der in Terpentinersatz getränkt wurde. Das Glas wird mit einem durchlöcherten Deckel verschlossen und umgekehrt in den Wühlmausgang gesteckt. Der Geruch vertreibt die Wühlmäuse und durch den Einsatz des Lappens im Glas kann der Einsatzort immer wieder gewechselt werden. Mit dieser Methode können die Mäuse wirksam aus dem Garten vertrieben werden.

Der frühzeitige Austrieb der Obstgehölze und Beerensträucher wird unter Umständen zu einer stärkeren Spätfrostgefährdung führen. Dies ist allerdings auch arten- und sortenbedingt, je nach Blütezeit.

Auch sind bereits angesetzte Früchte robuster als die Blüte.

Die Vogelfütterung sollte vor allem durch die frühe Brut nicht vernach-lässigt werden. Der Speisentisch ist für die Vögel noch nicht so reichlich gedeckt wie später im Frühjahr. Auch für die Schädlingsbekämpfung könnte eine stärkere Vogelpopulation zum Frühsommer von Vorteil sein.