Esskastanie
Sicher besucht der eine oder andere unter Ihnen einen Weihnachtsmarkt. Aromatische Gerüche von Glühwein, Bratwurst und Ähnlichem wandern hier in Richtung Nase. Auch heiße Maronen, die auch als Esskastanie bekannt ist, werden hier und dort angeboten.
Die Esskastanie (Castanea sativa), Marone oder Edelkastanie genannt ist ein großwüchsiger und im Freistand breit ausladender Baum welcher in Kleinasien, Nordafrika und Südeuropa beheimatet ist.
Vor zweitausend Jahren wurden die ersten Bäume durch die Römer über die Alpen gebracht und verbreitet. In Deutschland gibt es größere Bestände am Westhang des Schwarzwaldes, Odenwald und im fränkischen Wein-baugebiet.
Nicht nur die bekannten „heißen Maroni“ werden verzehrt, auch in Suppen, als Bratenfüllung oder zu Nudelgerichten finden sie Verwendung.
Im 16. Jahrhundert waren die Maronen nicht nur Speisebeilagen der „besseren Gesellschaft“ sondern vor allem auch das „Brot der Armen“. Getrocknet oder zu Mehl verarbeitet waren sie bis zu zwei Jahre haltbar und konnten in mageren Zeiten weiterverarbeitet werden.
Der Baum kann mit seinem dreh-wüchsigem Stamm und eichenähnlicher Rinde bis zu 35 m hoch werden.
Die Edelkastanie ist sehr robust und stellt an den Boden keine besonderen Ansprüche. Auf nassen Böden wächst sie allerdings nicht und ist daher in der heimischen Region verstärkt gegen Kastanienkrebs anfällig.
In der Umgebung von Frankfurt gibt es Bestände mit 300 Jahre alten Exemplaren.
In Mitteleuropa können die Maronen-bäume bis zu 500 Jahre alt werden.
In Sizilien gibt es ein sagenumwobenes Exemplar eines Maronenbaumes, welches über 2000 Jahre alt ist und einen Stammdurchmesser von 60 Metern besitzt.
Esskastanie
Das hohe Alter der Bäume ist unter anderem bedingt durch das hohe Ausschlagsvermögen nach Beschädigung der Bäume.
Die Esskastanie wird in der Nieder-waldbewirtschaftung aufgrund des feuchtigkeitsbeständigen Holzes zur Gewinnung von Stützpfählen und Zaunlatten verwendet.
Die stark nach Trimethylamin (= intensiver fischartiger Geruch) riechenden Blüten liefern einen hohen Honigertrag und werden auch stark von anderen Insekten besucht.
Mit der Rosskastanie hat die Esskastanie außer der ähnlichen Namensgebung nichts zu tun.
Interessant für die nächsten Jahre könnte die wärmeliebende Esskastanie durch ihre Hitzeverträglichkeit als Stadtbaum, Alleebaum und in der Forstwirtschaft für Brennholz-, Möbel- und Bauholzgewinnung werden.