Während sich bei Ziergehölzen der Rückschnitt normalerweise an der Blütezeit orientiert, so sollte der Rückschnitt an den Obstbäumen und Obststräuchern bis Ende des Monats März erfolgt sein, da bei einem zu späten Schnitt der Saft für die Blütenknospen verloren geht.

blühender Apfelbaum
Grundsätzlich gilt beim Gehölzschnitt:
Je stärker der Rückschnitt, desto stärker das Wachstum.
Pauschal kann dies nun nicht auf alle Obstgehölze umgelegt werden. Ein alter schwacher Baum, welcher verjüngt werden soll benötigt einen stärkeren Schnitt als ein junger stark wachsender Baum, bei dem eventuell nur ein Erziehungsschnitt notwendig wird.
Abhängig ist dies auch noch von der Sorte: z.B. wächst ein ´Elstar´ (Apfel) stark aufrecht, dann breit mit dünnen Trieben, während ein ´Geheimrat Oldenburg´ schwach bis mittelstark mit dicken Trieben wächst.
Grundsätzlich erfordert der Rückschnitt die Beobachtung des Baumes während der ganzen Jahreszeit. Ein Sommerschnitt (Wassertriebe ausschneiden) kann helfen einen stark wachsenden Baum zu „beruhigen“. Ein Baum wächst so wie er von Natur aus geschaffen oder vom Menschen gezüchtet wurde. Der Gärtner im Privatgarten kann ihn in eine veränderte Form lenken jedoch nicht seine Eigenschaft verändern. Vor allem sollte man nicht versuchen aus allen Obstbäumen verstümmelte Bonsais zu schaffen.
Wo kein Platz für einen großen Obstbaum ist, kann man auch auf schwach wachsende Sorten oder auf die, in den letzten Jahren immer moderner werdenden, Säulenobstgehölze zurückgreifen.
Mehr zum Grundprinzip des Gehölzschnitts im nächsten Post