Grundprinzip beim Rückschnitt

  • Apfel: Krone auslichten, Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt (Statik beachten)
  • Birne: Wuchsform beachten, die meisten wachsen schlank aufrecht. Einkürzung des Gipfeltriebes führt zum Doppeltrieb und beeinträchtigt die Statik des Baumes
  • Süßkirsche: Ein Rückschnitt nicht zwingend erforderlich, Auslichtung der Krone ist meist ausreichend. Bei der Pflanzung auf Größe der Sorte achten. Süßkirschen sind großkronige Bäume. Übrigens ist der Baum des Jahres 2010 unsere heimische Vogelkirsche die Mutter aller Süßkirschen.
  • Sauerkirsche: Ein Rückschnitt fördert die Neubildung von Fruchttrieben. Meist kleinkroniger als die Süßkirschen.
  • Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen oder Renekloden: Krone bei Bedarf auslichten, meist kleinkronige Bäume und deshalb auch für den Hausgarten geeignet.
  • Quitten: Ein Auslichtungsschnitt ist ausreichend und sollte jedoch aufgrund des Winterfrostes so späht als möglich erfolgen.
  • Johannisbeeren: Erneuerungsschnitt alle 4-5 Jahre, bzw. jährliche Auslichtung von zu alten Trieben fördert regelmäßige Jungtriebe.
  • Stachelbeeren: Fruchten am ein- bis dreijährigem Holz. Altes Holz jährlich entfernen. Auslichtung ist auch schon aufgrund der Pflückbarkeit erforderlich.
  • Himbeeren: Himbeerruten am Spalier oben einkürzen, erfrorenes und totes Geäst gründlich entfernen.
  • Brombeeren: Entfernung der abgetragenen, erfrorenen und toten Triebe

Eine Frühjahrsdüngung der Baumscheiben mit einem Gemisch aus reifem Kompost, Gesteinsmehl und Hornspäne werden ihnen ihre Obstgehölze mit einem üppigen Fruchtbehang danken!
 

Gehölzschnitt

Während sich bei Ziergehölzen der Rückschnitt normalerweise an der Blütezeit orientiert, so sollte der Rückschnitt an den Obstbäumen und Obststräuchern bis Ende des Monats März erfolgt sein, da bei einem zu späten Schnitt der Saft für die Blütenknospen verloren geht.

apfelbaum

blühender Apfelbaum

Grundsätzlich gilt beim Gehölzschnitt:
Je stärker der Rückschnitt, desto stärker das Wachstum.
Pauschal kann dies nun nicht auf alle Obstgehölze umgelegt werden. Ein alter schwacher Baum, welcher verjüngt werden soll benötigt einen stärkeren Schnitt als ein junger stark wachsender Baum, bei dem eventuell nur ein Erziehungsschnitt notwendig wird.

Abhängig ist dies auch noch von der Sorte: z.B. wächst ein ´Elstar´ (Apfel) stark aufrecht, dann breit mit dünnen Trieben, während ein ´Geheimrat Oldenburg´ schwach bis mittelstark mit dicken Trieben wächst.

Grundsätzlich erfordert der Rückschnitt die Beobachtung des Baumes während der ganzen Jahreszeit. Ein Sommerschnitt (Wassertriebe ausschneiden) kann helfen einen stark wachsenden Baum zu „beruhigen“. Ein Baum wächst so wie er von Natur aus geschaffen oder vom Menschen gezüchtet wurde. Der Gärtner im Privatgarten kann ihn in eine veränderte Form lenken jedoch nicht seine Eigenschaft verändern. Vor allem sollte man nicht versuchen aus allen Obstbäumen verstümmelte Bonsais zu schaffen.

Wo kein Platz für einen großen Obstbaum ist, kann man auch auf schwach wachsende Sorten oder auf die, in den letzten Jahren immer moderner werdenden, Säulenobstgehölze zurückgreifen.

Mehr zum Grundprinzip des Gehölzschnitts im nächsten Post

Arbeiten im Erstfrühling

Circa in der letzten Märzwoche setzt der sogenannte Erstfrühling ein. Er ist vor allem von großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht geprägt.
Verschiedene Gehölze -wie zum Beispiel die Stachelbeere- eröffnen den Erstfrühling durch ihre Laubentfaltung. Ihren Höhepunkt erreicht erreicht diese Jahreszeit wenn Schlehen, Spitzahorn und Forsythien blühen.
Erst wenn die Tagestemperaturen einen Durchschnittswert von plus 10 Grad Celsius erreichen, kann sich die Vegetation im Garten entwickeln und ab diesem Zeitpunkt sind auch wir Gärtner richtig gefordert!
Aber bereits vor Erreichen dieser Temperaturschwelle, fallen im
Obstgarten wichtige Arbeiten an.
 

Saisonstart für Kübelpflanzen

engelstrompete

Blüte der Engelstrompete

Spätestens im März beginnen Fuchsien, Engelstrompeten, Wandelröschen und Oleander sich im Winterlager zu regen. Die ersten Triebe sind – je nach den Temperaturverhältnissen im Winterquartier – blass, weich, lang und dünn. Sie müssen rasch zurückgeschnitten werden, noch bevor die Pflanze zu viel Energie in diese Triebe hineinsteckt.

Auch Zweige, die über den Winter eingetrocknet oder erfroren sind, schneiden Sie im gleichen Arbeitsschritt ab. Nun ist auch der richtige Zeitpunkt die Kübelpflanzen in größere Pflanzgefäße umzutopfen. Kontrollieren Sie die Pflanzen auf Schädlingsbefall (Blatt- oder Schildläuse). Bei festgestelltem Befall können Sie die Pflanzen bei mildem Wetter aus dem Quartier holen und kräftig abbrausen.

Die Gartensaison beginnt

Allmählich lassen die ersten Sonnenstrahlen die letzten Schneereste schwinden und das Hobbygärtnerherz wieder höher schlagen.

Was gibt es im März im Garten zu tun?
Die letzten Mulchreste von den Gemüse- und Staudenbeeten sollten entfernt werden, denn unter der Mulchschicht verstecken sich bereits die ersten Schnecken oder Wühlmäuse. Außerdem verhindert die Mulchschicht im Frühjahr, dass die ersten Sonnenstrahlen den Boden aufwärmen.

Im Nutzgarten:
Erstellen Sie frühzeitig einen Beetplan für die kommende Gartensaison und achten Sie dabei auf eine sinnvolle Fruchtfolge.
Dort wo Starkzehrer standen (wie zum Beispiel Kohl, Zucchini, Kürbis Lauch) säen oder pflanzen Sie in diesem Jahr Mittelzehrer (wie zum Beispiel Möhren, Salat, Spinat, Radieschen). Schwachzehrer finden dort Platz, wo zuvor Mittelzehrer standen. Neue Starkzehrer können auf frisch mit Kompost und Hornspänen versorgtem Boden gepflanzt werden. Falls genügend Platz im Gemüsegarten zur Verfügung steht, planen Sie eine vierte Rotationsstufe ein und säen Sie auf einer Fläche Gründüngungspflanzen, auf der Sie im Folgejahr wieder Starkzehrer anbauen wollen.

rosmarin

Schneiden Sie alle über den Winter abgestorbenen Triebe weg, um Platz für neue gesunde Triebe zu schaffen.

Im Ziergarten:
Im März, wenn die starken Fröste vorbei sind, schneiden Sie Rosen, spät blühende Gehölze, wie zum Beispiel Schmetterlingsflieder oder Spiereen, sowie strauchartige Kräuter wie Lavendel, Thymian oder Rosmarin zurück. Dabei entfernen Sie erfrorene und kranke Triebe. Die alten, abgestorbenen Staudenstängel, die Sie über den Winter stehen ließen, entfernen Sie am besten erst Ende März, wenn Wildbienen und andere Kleintiere, die dort überwintert haben, bereits ausgeflogen sind.