Ist Ihr Garten fit für den Klimawandel? Teil 3

Trockenheit und Hitzestress:

In diesem Jahr liegen die Probleme in erster Linie beim Hitzestress.

Im Vergleich zu anderen Regionen Bayerns hatten wir ausreichend Niederschläge. Problematisch waren die zum Teil extremen und andauernden hohen Temperaturen.
Dies führte dazu, dass so manche Gehölze wie z.B. Rhododendron oder Apfelbäume im August ein zweites Mal blühten. Viele Bäume, wie z.B Eiche, Buche, Haselnuss, Wildbirne und Kornelkirsche, fruchten dieses Jahr besonders stark.

Dieses Phänomen ergibt sich aufgrund der Jahr für Jahr wiederholten Stressbedingungen. Ein von der Umgebung bedingt gestresster Baum versucht sich durch eine verstärkte Samenbildung für die nächsten Generationen zu retten.  Erfolgt dies jedoch über mehrere Jahre hinweg, schwächt das den Baum noch zusätzlich zu den belastenden Umweltbedingungen. Dies ist auch der Grund für die seit Jahren hohe Anfälligkeit frisch gepflanzter Eichen gegenüber dem Eichensplintkäfer, bei den Fichten der Borkenkäfer und neuerdings auch bei den Thujen der Thujasplintkäfer.

Ist Ihr Garten fit für den Klimawandel? Teil 2

Starkregen und Überschwemmung:
Trotz dieser mittlerweile häufig auftretenden Probleme sind wir mit Wassermangel und sinkendem Grundwasserspiegel konfrontiert.

Den Starkregen können wir nicht beeinflussen, die Überschwemmungen
und den sinkenden Grundwasserspiegel schon.

Dies sind hausgemachte Probleme die durch die zunehmende Oberflächenversiegelung entstanden sind. 

sickermulde
Sickermulde

Im Kleinen könnte jeder Regenwasser in Tonnen auffangen und Regenwasserzisternen mit anschließenden Sickerschächten würden so manche Sturzflut im Vorfluter, der Kläranlage oder wie leider oft in den überlasteten Kanälen (Wasser sprudelt aus dem Kanaldeckel) auf den Straßen verhindern.

Möglich wären auch kleine Sickermulden-Kombinationen von Schotterbeeten im Vorgarten. Diese Flächen würden sich als Sickerflächen für kleine Vordächer oder Garagen anbieten.

Storchenschnabel
Storchenschnabel

Der Gestaltungsmöglichkeit mit Findlingen, Farnen (diese vertragen zeitweise auch Trockenheit) und verschiedenen Gräsern (z.B. Morgensternsegge) und Stauden (z.B. Storchenschnabel) für unterschiedliche Feuchtigkeitszone sind keine Grenzen gesetzt.

Problematisch nach einem Starkregen ist die Oberbodenverschlämmung. Nach Starkregen kann der Oberboden kein Wasser aufnehmen, sodass dieses oberirdisch abfließt. Eine Folge daraus ist die Austrocknung, wie im nächsten Artikel beschrieben wird. Gegensteuern kann hier mit einer geschlossenen Bepflanzung, z.B. Bodendecker, Mischkultur oder durch Mulch im Gemüsegarten.

Nur in einem krümeligen Boden kann Wasser versickern und auch Luft und Nährstoffe aufgenommen werden.

Ist Ihr Garten fit für den Klimawandel? Teil 1

Nach diesem teilweise wiederholt zu trockenen und zu heißen Sommer möchte ich das viel diskutierte Thema Klimawandel aufgreifen.

Wir haben in den letzten Jahren mit Witterungsextremen zu kämpfen, die
sich in Zukunft noch häufen und verstärken werden.

Es gibt einige Möglichkeiten den Garten auf diese Extremsituationen vorzubereiten bzw. zur Linderung an den Schäden unserer Umgebung beizutragen.

Sturmschäden:

Partiell treten kleinere Stürme auf, die doch erhebliche Schäden verursachen, auf die wir keinen Einfluss haben. Jedoch können wir Maßnahmen zur Vorbeugung treffen.

Stufenförmige-Pflanzung

Kleine, einzelne Bäume und Hecken in der Siedlung oder im Garten können den Wind bremsen, ebenso wie nicht komplett geschlossene Sichtschutzwände. Größere und ältere Bäume sollten regelmäßig auf Bruch- oder Totholz überprüft werden. In windexponierten Lagen sollte man auf die Pflanzung windbruchgefährdete Arten wie z.B. Rotblühende Akazien,  großkronige Weiden und Pappeln verzichten. Die Randbepflanzung des Gartens oder eines Beetes sollte stufenförmig erfolgen.

Von der Rasenfläche ansteigend könnte dies in Form der Pflanzung von Polsterstauden (z.B. Polsterphlox), mittelhohen Stauden (z.B. Mädchenauge), hohe Stauden (z.B. brennende Liebe) bis zum Gehölzsaum (Zwergblutpflaume, Eberesche) erfolgen. In dieser Zusammenstellung können sich die Pflanzen bei überlegter Aufstellung auch gegenseitig stützen. Unter anderem wird bei dieser Anordnung der Boden auch vor Erosion und Austrocknung geschützt.

Hitze und Trockenheit im Sommer 2018.

Die Hitze und Trockenheit waren für so manchen Gartenbesitzer eine Herausforderung. Glücklich schätzen konnte sich derjenige, welcher keine ganztags besonnte Rasenfläche besitzt.

Vielleicht sollten wir uns in der staaden Zeit, in der wir auch die Wasserrechnung für das Jahr 2018 erhalten, Gedanken machen, wie das Regenwasser besser gespeichert werden könnte, ein schattenspendender Baum den Aufenthalt im Garten angenehmer machen würde, oder ein Steppenbeet die bewässerungsintensive Rasenfläche ersetzen könnte?

Blauglockenbaum

Zierkirsche

Wie mache ich meinen Garten erlebenswerter? Teil 2

Ich möchte hier keine detaillierten Bauanleitungen übermitteln, sondern das Thema mit seinen Grundsätzen
und Möglichkeiten vorstellen.

Wasserfall mit Teich

Zunächst sollte man darüber nachdenken, welche „Thematik“ der Teich haben soll:
Naturteich, Badeteich, Fischteich, Verschiedenes kombiniert, oder nur
eine kleine Naturoase mit Wasserfall zum Ausruhen und Entspannen.

Lage und Größe des Gartenteiches richten sich in erster Linie nach dem Grundstück.

Grundsätzlich gilt die Regel:
Je größer der Teich umso pflegeleichter ist die Anlage, da sich das Wasser selbst besser reinigen kann.

Ein großflächiger Pflanzenbewuchs unterstützt diesen Effekt zusätzlich.

Ein möglichst tiefer Teich (mind. 1,2m) wirkt einer starken Erwärmung im Sommer entgegen und bietet bei Fischbesatz Rückzugsbereiche für die Tiere.
Bedenken Sie hierbei allerdings die Unfallgefahr für Kinder!

Der Teich sollte möglichst halbschattig liegen wobei ein schattenspendender Baum den Pflegeaufwand erhöht, was bei der Sortenauswahl zu bedenken
ist.

Badeteich

An eine Umwälzung des Wassers sollte von Anfang an gedacht werden. Inwieweit die technische Ausstattung notwendig ist, richtet sich nach der Anlage, sowie
den Nutzungsanforderungen und Wünschen des Gartenbesitzers.

Achten Sie im Siedlungsbereich aber auch auf den Geräuschpegel wie z.B. den der Pumpe am Nachbarzaun, des Wassergeplätschers oder evtl. das Quaken zuwandernder Frösche.
Nicht für jeden sind solche Geräusche entspannend.

Wenn diese Punkte geklärt sind, sollte man sich bei einem Fachmann oder
in der Fachliteratur umfangreich informieren.
Ein falsch angelegter Teich kann schnell zu Missstimmung innerhalb der Familie oder Nachbarschaft führen.
Wer die Planung und Ausführung in Ruhe durchführt, kann viele Jahre seine Freude an seinem Teich haben.